Birgit Gast

Ich komme aus dem schönen Ostwestfalen-Lippe in Deutschland und arbeite seit über 30 Jahren als biomedizinische Analytikerin bzw. medizinisch-technische Assistentin in der Mikrobiologie.

Nach vielen Jahren in der Laborroutine hatte ich 2008 die Chance, für ein Jahr am Albert-Schweitzer-Spital in Lambaréné, Gabun zu arbeiten. Dort habe ich im Rahmen einer Malaria-Studie der Universität Tübingen ein kleines mikrobiologisches Labor aufgebaut, hauptsächlich für Blutkultur und Liquor Diagnostik.
Als ich zwei Jahre nach meiner Rückkehr dann davon erfuhr, dass die Schweizer (ehemals Bündner) Partnerschaft fürs Hôpital Albert Schweitzer, Haîti, ein ähnliches Projekt plante, habe ich mich gerne beworben.
Schlussendlich war ich dann von September 2011 bis Dezember 2015 am HAS in Deschapelles.
Meine Hauptaufgabe bestand darin, eine Mikrobiologie im bestehenden Labor einzuführen. Dazu gehörte neben dem Aufbau auch das Schulen der Kolleginnen und Kollegen mit dem Ziel, dass sie mikrobiologische Untersuchungen selbstständig durchführen.

Zu den Aufgaben der Mikrobiologie zählen:

• das Herstellen verschiedener Agarsorten incl. Schafblutentnahme und Bedienen des Autoklavs
• Anzucht und Identifizierung aerober Bakterien
• Resistenzbestimmung mittels Agardiffusion, wenn erforderlich
• Qualitätskontrollen von allen Schritten
• Entsorgung von infektiösem Material
• und allgemein Verbesserung von Qualität und Sauberkei

Ein Meilenstein war die Einführung eines Blutkulturgerätes, der besonders bei den pädiatrischen Patienten einen wertvollen Beitrag zur Diagnostik und Therapie von Infektionskrankheiten lieferte.
Auch der Nachweis multiresistenter Keime hat aufgezeigt, wie wichtig die Resultate der Mikrobiologie zur erfolgreichen Behandlung von bakteriellen Infektionen sind.

Meine Zeit am HAS hat mich vor viele Herausforderungen gestellt und mich manchmal an meine Grenzen gebracht, aber es war jeden Tropfen Schweiss und jede Träne wert:
Ich habe so viel gelernt, soviel Wärme und Zuneigung bekommen und unglaublich grossartige Menschen kennenlernen dürfen.